In Belgien und der Schweiz

Lette Valeska, 1918, Copyright of Julia Hammid and the Estate of Tino Hammid

Valeska Heinemann (1885-1985) war Emmy Scheyers Schulfreundin. Im Ersten Weltkrieg traf sie sich oft mit ihr in Brüssel, wo sie als Sekretärin arbeitete. Auch sie war eine Tochter assimilierter Juden. Als sie heiratete, verloren sich die beiden Frauen aus den Augen. In Los Angeles trafen sie sich wieder. Galka Emmy Scheyer ermutigte ihre Freundin, sich Lette Valeska zu nennen, als Fotografin zu arbeiten und zu malen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ordnete Lette Valeska den schriftlichen Nachlass ihrer Freundin und versuchte, ein Buch über sie und Die blaue Vier zu schreiben.

Foto: Lette Valeska, 1918
Copyright of Julia Hammid and the Estate of Tino Hammid

Bernhard Mayer, Unbekannte Privatsammlung

Bernhard Mayer war in Brüssel mit internationalem Pelzhandel sehr vermögend geworden. Er gründete einen Kunstverein und empfing in seinem Haus illustre Vertreter der deutschen Bohème wie Thomas Mann und Frank Wedekind. Aber er sicherte auch den Lebensunterhalt vieler Anarchisten, die im Ersten Weltkrieg im Schweizer Exil lebten, besonders in Ascona. In Emmy Scheyers Leben spielte er eine große Rolle, weil er sie und Alexej von Jawlensky jahrelang großzügig unterstützte.

Foto: Bernhard Mayer,
Unbekannte Privatsammlung

Paul Bachrach und Elvira Bachrach, Collection privée, Bruxelles

Paul Bachrach war ein aus Deutschland ausgewanderter Seiden- und Brokathändler, der in Belgien zu großem Reichtum kam. Seine Frau Elvira war in Elberfeld mit Else Lasker-Schüler zur Schule gegangen. Die Bachrachs waren befreundet mit Familie Mayer. Sie gaben dem Worpsweder Maler Heinrich Vogeler den Auftrag, ihr Wohnhaus zu entwerfen. Paul Bachrach erwarb Bilder von Emmy Scheyer (Renée), Alexej von Jawlensky und vielen anderen Künstlern.

Foto: Paul Bachrach und Elvira Bachrach
Collection privée, Bruxelles

Charlotte Bara, „Sterbender Schmetterling“. Foto Emil Gos (1915), Collection privée, Bruxelles

Auf Wunsch ihres Vaters sorgte Charlotte Bachrach dafür, dass sich Emmy Scheyer und Alexej von Jawlensky 1916 kennen lernten. Sie studierte damals in Lausanne bei Alexander Sacharoff modernen Tanz. Berühmt wurde sie unter dem Künstlernamen Charlotte Bara. Die Beziehung zwischen ihr und Emmy Scheyer war in Zürich und Ascona ganz freundschaftlich. Galka Emmy Scheyer kannte auch die Tänzerinnen Clotilde von Derp, Mary Wigman und Katja Wulff.

Charlotte Bara, „Sterbender Schmetterling“. Foto: Emil Gos (1915)
Collection privée, Bruxelles